Das „Centro Socio Ambiental“ – Ein zukunftsträchtiges Projekt

Unser Pilotprojekt für weitere nachhaltige und ganzheitliche GlobalSocial Center

Axel Brümmer

Das „Centro Socio Ambiental“ - Ein zukunftsträchtiges Projekt

Das Vorzeigemodell, dass seit 2021 durch die Arbeit von GlobalSocial-network e.V. im Mata Atlantica in Brasilien entsteht, bedeutet eine große Veränderung und Zukunftsperspektive für die Menschen der Gemeinde (500 Einwohner) und darüber hinaus. Durch den Bau des „Centro Socio Ambiental“ erhalten ehemals Landlose und Vertrieben eine zweite Chance in ihrem Leben.
Es handelt sich bei dem Gebiet um 600 ha Land, zum Teil mit atlantischem Regenwald, das von den ehemals Landlosen als herrenloses Gebiet zunächst besetzt und der über die Jahre entstandenen Dorfgemeinschaft in der Zwischenzeit vom brasilianischen Staat überschrieben wurde.

 

Dem dort entstehenden Projekt liegt ein holistischer Ansatz zu Grunde. Das Zentrum setzt es sich zum Ziel, den Kindern ebenso wie den Erwachsenen durch Bildung und Weiterbildung Möglichkeiten und Chancen zu eröffnen um mit eigenen Beinen im Leben stehen zu können. Es werden verschiedene Bildungsniveaus angeboten, Kinderbetreuung steht ebenso im Fokus wie Erwachsenenbildung. Das Zentrum umfasst vier Module, die zugleich vier Gebäude sind: eine Grundschule, ein Nachhaltigkeitszentrum, eine Abendschule sowie ein Gemeindezentrum, welches neben Schulungsräumen auch Übernachtungsmöglichkeiten für Workshopteilnehmer enthalten wird und einen Gesundheitsposten. Der gesamte Komplex ist über einen angelegten Spielplatz untereinander verbunden und von der Versorgung her autark. So wird eine eigene Biokläranlage eingerichtet, die Stromversorgung über Solar auf den Dächern generiert und durch seine architektonische Ausrichtung nach Wind und Sonne ein Gebäudeklima geschaffen, dass eine Klimaanlage hinfällig macht.

 

Der Bau ist rein ökologisch geplant aus Lehmziegeln, die für ein gesundes und klimatisch ideales Raumklima sorgen. Die Forschung für das richtige Material dafür erfolgt direkt vor Ort mit Lehm aus dem lokalen Boden. Über 30 verschiedene Mischsorten werden aktuell untersucht, um zu ermitteln wie der Lehm für die Ziegel verarbeitet werden muss. Der Komplex wird vor Ort selber als Workshop gebaut und die Gemeindemitglieder sind direkt in den Entwicklungs- und auch Entstehungsprozess mit eingebunden. So lernen sie unter anderem wie man die Ziegel herstellt und verwendet und Mauern hochzieht bzw. die Häuser baut. Dadurch lernen die Männer und Frauen nicht nur traditionelle Bauweisen und wichtiges Wissen wird erhalten, sondern es wird zugleich eine Bindung zu dem Projekt selbst geschaffen. Es wird zu ihrem Projekt, in das ihre Zeit und Arbeit geflossen ist. Somit ist der Anreiz, es auch im Nachgang zu pflegen und zu erhalten weitaus größer. Sie erlangen das Know-How, wie man es erhält und repariert, da sie verwendete Materialen und Bauweisen (kennen)lernen. Somit werden Fachleute ausgebildet, deren bezahlter Job nun auch im Bauwesen stattfinden kann und deren Möglichkeit nicht mehr nur die Arbeit in den Kakaoplantagen ist.

 

Die Arbeit in den Kakaoplantagen wird jedoch auch weiterhin Bestand haben und ist ein wichtiger Teil in Hinsicht auf den Natur- und Artenschutz im Regenwaldgebiet rund um die Gemeinde, insbesondere der gefährdeten Goldkopflöwenäffchen. Gleichermaßen wie auch für das tägliche Einkommen der Menschen. Hier soll allerdings zukünftig ein nachhaltiger, biologischer Ansatz verfolgt werden. Der angestrebte Lösungsansatz lautet „Cabruca“. Der Name bezieht sich auf eine traditionelle Anbauart, die in Brasilien bereits vor 200 Jahren gepflegt wurde. Hier stehen die Kakaopflanzen im Schatten des Regenwaldes. Die Baumriesen werden nicht gefällt, es werden lediglich kleine Lichtungen geschaffen, um die Kakao-Sprösslinge in einem intakten Ökosystem wachsen zu lassen. So ist auch kein künstliches Bewässerungssystem nötig und der nahrhafte Regenwaldboden erübrigt das Düngen mit chemischen Mitteln. Die Pflanzen sind zudem wesentlich resistenter gegen Ungeziefer und Krankheitsbefall. Die traditionelle Anbauweise bietet auch vielen Pflanzen- und Tierarten Schutz, wie unter anderem dem schon genannten Goldkopflöwenäffchen, die im Regenwald des Mata Atlantica leben und dringend geschützt werden müssen. Für die Menschen bedeutet es, dass Kakao in besserer Qualität angebaut wird, den sie über eine Cabruca-Genossenschaft und somit ohne Zwischenhändler zu besseren Preisen verkaufen können.

 

Die Durchführung des Baus vor Ort wird federführend von der Architektin Letitcia Grappi, einer Expertin in der Biokonstruktion und Gründerin der Organisation Mapa da Terra (www.mapadaterra.org) und Joice Pereira Texeira, Biologin und Ökopädagogin M.A., angehende Doktorandin im Bereich Umweltrassismus und Präsidentin von Global Social Brasil, geleitet.

 

Die Stiftung Zukunft jetzt! (www.stiftung-zukunftjetzt.de) fördert mit ihrer Unterstützung das Nachhaltigkeits-zentrum, in welchem die „Afrobrasilianische Bibliothek“ untergebracht sein wird. Der Inhalt der Bibliothek wird auf die individuellen Bedürfnisse der Gemeindemitglieder zugeschnitten sein und soll neben der Wissensvermittlung unbedingt zugleich Lösungsansätze für Fragen bieten. Hier wird auch das digitale Lernen am Computer ermöglicht, dass nicht nur eine Ausbildung an PCs bereitstellt, sondern dies bietet der Gemeinde auch die Chance mit Nachbargemeinden und nächst größeren Städten in Verbindung zu treten.

Die Bedarfsermittlung der Bücher erfolgt anhand professioneller Empfehlungen und beinhaltet unter anderem Literatur aus dem dortigen Kulturkreis, Bücher über den ökologischen, lokalen Kreis wie das Wissen aus den Quilombo ebenso wie allgemeinbildende Bücher, Kinderbücher, Bücher über Nachhaltigkeit, Natur etc..
Fly and help Stiftung ( Fly & Help - Die Reiner Meutsch Stiftung (fly-and-help.de) ) finanziert über ihre Unterstützer, vollumfänglich und zu 100% den Bau des wichtigsten Modules, der Grundschule mit Lehrerzimmern, Bädern etc.
Eklektiker ohne Grenzen e.V. Elektriker ohne Grenzen e.V. (elektriker-ohne-grenzen.de) helfen uns bei der Umsetzung der Solaranlage, Wasserpumpe und sonstiger Installation des gesamten Komplexes.
Schumann Reisen (www.schumann-reisen.de) unterstützt mit seinen Gästen den Bau des Modules „Abendschule“, wo Berufsschulkurse, Erwachsenenqualifizierung, Nachhilfe- und Hausaufgabenbetreuung, Weiterbildung etc. stattfinden wird. Und hilft uns über sein Nachhaltigkeitskonzept auch in der Zukunft, die sozialökologischen Arbeiten, wie Cabrucakakaoanbau, teilweiser Aufforstung, Modelschulgarten, Obstplantagen, Umweltkurse etc. umzusetzen und den Komplex seiner Sozialökologischen, vollumfänglichen Philosophie entsprechend in den nächsten Jahren zu nutzen.

 

GlobalSocial-network eV. sieht in dem Zentrum das Errichten einer sozialen Plattform, die jederzeit unabhängig agieren kann. Es soll idealerweise ein Vorzeigeprojekt werden, dass vielfach kopiert werden darf und soll. Das Projekt ist generell offen dafür Gemeinden in der Nachbarschaft mit aufzunehmen.

Das „Centro Socio Ambiental“ - Ein zukunftsträchtiges Projekt

Das „Centro Socio Ambiental“ - Ein zukunftsträchtiges Projekt

Das „Centro Socio Ambiental“ - Ein zukunftsträchtiges Projekt

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Das „Centro Socio Ambiental“ - Ein zukunftsträchtiges Projekt

Hier können Sie sehen, wo JOÃO AMAZONAS liegt:

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