Projekte in Indien

Drei unterschiedliche Lebensbedingungen treffen aufeinander.

AXEL BRÜMMER

Bildungsprojekt in Paschim Sripatinagar, Gangesdelta

Im Gangesdelta, dem größten Flußdelta der Welt, liegen, abgeschieden vom Festland, viele Inseln mit über 100 Millionen Einwohnern. Das Gebiet des Deltas gehört zu den ärmsten Regionen Indiens, die Infrastruktur für Bildung, Gesundheit und alle anderen Bereiche des Lebens ist sehr schlecht und die Lebensumstände der Bewohner misserabel. Es herrscht große Armut, die Böden sind versalzen, Mangroven sind abgeholzt und der ansteigende Meeresspiegel bedroht die Existenz der Inseln. Deshalb sind allein 2019 über 2 Mio. Menschen von den Inseln geflohen.

Als unser Partner Kaushik von einem Mitarbeiter des Kinderheimes in Kolkata von den Lebensumständen in seinem Heimatdorf auf der letzten Insel der Sunderbans in Westbengalen hörte, beschloss er, dort ein Projekt aufzubauen. Er fuhr auf die Insel, um sie sich anzuschauen und mit den Bewohnern zu sprechen, welches Projekt gut und notwendig wäre.

Als Ergebnis unterzeichnete er mit einer Gruppe von Lehrern einen Kooperationsvertrag für das Gebiet Paschim Sripatinagar, ein Teil der Insel in dem über 7000 Menschen leben. Kaushik wird im Januar 2020 hier eine Schule eröffnen, an welcher Kinder und Jugendliche Umweltschulungen erhalten und Umweltaktionen, wie Baum- und Mangrovenpflanzungen, stattfinden. Er möchte den Kindern ein Bewusstsein dafür vermitteln, dass sie im größten Delta der Welt wohnen und ein Schutz des Deltas dringend notwendig ist. Er möchte mit ihnen die Insel wieder rekultivieren, um ihren Fortbestand zu sichern und die Lebensbedingungen der Bewohner durch die Besserung der Bodenqualität zu steigern.

An der Schule werden durch Kaushik Computerkurse und Lehrerbildung angeboten, um die Bildungsmöglichkeiten vor Ort zu erweitern und den Menschen, speziell auch den Kindern und Jugendlichen, eine bessere Zukunftsperspektive zu geben.

Ziel des Projektes ist es, dass die Menschen auf der Insel eine Zukunft für sich sehen können und nicht die Flucht ergreifen müssen.
Kaushik wird die Insel auch als Ausflugsziel für die Kinder der Kunstakademie in Kolkata nutzen, um ihnen einen Urlaub zu ermöglichen und sie in die Umweltprojekte einzubinden und Kinder von Stadt und Land zu verbinden.

Kunst- und Kulturakademie für Straßenkinder, Kolkata

Kaushik, unser Kooperationspartner vor Ort, ist ein hervorragender Künstler, der viele Jahre Saris, traditionelle indische Kleidungsstücke, verzierte. Heute arbeitet er als Web-Designer, möchte jedoch weiterhin künstlerisch tätig sein und sich sozial mit Jugendlichen engagieren.

Er gründete eine Kunst- und Kulturakademie für Waisenkinder, in welcher er die Kinder und Jugendlichen in der Bemalung der Saris mit Indien-Trible-Art-Motiven ausbildet. Diese Motive sind derzeit in Indien und international wieder bekannt und gefragt, sodass ein entsprechender Absatzmarkt vorhanden ist. Er plant, den Jugendlichen zusätzlich Computerkurse anzubieten und ihnen Vermarktungsstrategien zu vermitteln, damit sie eine positive berufliche Perspektive erhalten.

Zusätzlich bemalt er gemeinsam mit seinen Schülern Saris mit internationalen Motiven, z.B. mit typischen Motiven der Kulturen der anderen Projekte. Diese werden dann z.T. in die jeweiligen Projekte als Geschenk verschickt. Dadurch wird ein Austausch zwischen indischen und Jugendlichen anderer GlobalSocial-Projekte ermöglicht.

Gemeinsam mit seinen Schülern entwickelt Kaushik Motive und Schablonen, die z.B. für das Bedrucken der Stoffbeutel der Schüler des Heinrich-Böll-Gymnasiums Saalfeld oder die Bemalung von Fassaden und Wänden oder das Gestalten von Grußkarten verwendet werden sollen.

In den Räumen der Akademie soll zukünftig auch eine Dramaturgie Schule einer bekannten Bollywood-Darstellerin aufgebaut werden. Sie möchte durch ihren Unterricht den Schülern eine weitere Perspektive als Statisten und Darsteller beim Film geben.

Er hat einen Verein gegründet, der auch anerkannt ist. Es findet eine Kooperation mit der Marco-Polo-Schule in Saalfeld statt. Zum Baumpflanztag pflanzten sie einen Mangobaum. Iris Nestler, eine Lehrerin der Marco-Polo-Schule und Montessori-Pädagogin, wird im November die internationale Montessori-Friedenskonferenz besuchen und Kaushik dazu einladen.

Im Mai 2020 werden Mitglieder des GlobalSocial Networks nach Indien fliegen, um neue Projekte zu planen und umzusetzen. Eine Idee ist, in den Sunderbans im Gangesdelta eine Kooperation mit dem Waisenheim aus Kolkata und der Bevölkerung vor Ort zu gründen, um die Insel zu bepflanzen, zu reinigen und schöner zu machen und dort eventuell ein kleines Haus als Ausflugsziel für die Waisenkinder zu bauen. Wenn die Sondierungsgespräche im Mai 2020 erfolgreich sind, wird im Oktober 2020 die erste Aktion stattfinden.

Derzeit entsteht außerdem ein Verein in Indien, der GlobalSocial India. Wer sich über die ersten Aktivitäten des Vereins weiter informieren möchte, kann auf ihrer vorläufigen Webseite tun: https://www.globalsocialindia.org.

Projekte Indien 01 - Traditionelle Motive

Projekte Indien 02 - Traditionelle Motive

Projekte Indien 03

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Hier finden Sie Informationen über unsere Projektleiter & Botschafter:

Projektleiter Kaushik

Projektleiter Kaushik

Kaushik, unser Kooperationspartner vor Ort, ist ein hervorragender Künstler, der viele Jahre Saris, traditionelle indische Kleidungsstücke, verzierte.

Heute arbeitet er als Web-Designer, möchte jedoch weiterhin künstlerisch tätig sein und sich sozial mit Jugendlichen engagieren.

Er hat einen Verein gegründet, der auch anerkannt ist. Der Verein Global Social India wird entstehen.

Botschafterin Iris Nestler

Botschafterin Iris Nestler

Iris Nestler ist Lehrerin an der Marco Polo Schule in Saalfeld und Mitglied von GlobalSocial-network e.V.
Im November 2019 nahm sie an der 20. Weltfriedenskonferenz in Indien teil. Sie stellte dort unseren Verein und die Stadt Saalfeld mit Agenda 2030 vor.

Sie ist Botschafterin von GlobalSocial-network und den Projekten in Indien.

 

Sie schreibt über Ihr Engagement:

Ich heiße Iris Nestler und bin seit 30 Jahren Grundschullehrerin. Ich arbeite an der Marco-Polo Grundschule in Saalfeld. Die Schule bekam ihren Namen am 13.2.2012 nach ihrem Umzug in einen Neubau. Axel Brümmer übernahm in diesem Zusammenhang eine Schulpatenschaft, da er bereits mit dem Rad u.a. M. Polos Spuren auf seiner Weltreise folgte. Zu unseren Schulgeburtstagen zeigt er unseren Schülern ein Stück Reiseweg des im 13. Jahrhundert lebenden Weltentdeckers und informiert uns auch stets über aktuelle Projekte aus den verschiedenen Ländern. Mit seinem vor … (genau weiß ich es nicht) Jahren gegründeten Verein „Global Social Network e.V.“ wurde u.a. die Baumpflanzinitiative an gleichzeitig 50 Standorten der Welt ins Leben gerufen. Auch die Grundschule Marco Polo pflanzte am Aktionstag 12.4.2019 einen Apfelbaum auf dem Schulgelände. So entstand eine Patenschaft mit einem Waisenhaus in Kolkata (Indien), die zeitgleich einen Mangobaum setzten und uns durch einen Videobericht teilhaben ließen. Diese Partnerschaft betreue ich seitdem als Koordinatorin für unsere Schule. Diesbezüglich beschäftigte ich mich mit dem Land Indien näher und nutzte die Gelegenheit für eine zweiwöchige Bildungsreise über den Thüringer Lehrerverband im April 2019. Dort besichtigten wir neben verschiedenen Kulturgütern und Städten auch einige regionale Schulen. Besonders beeindruckt hat mich die größte Schule der Welt, welche es sogar mit ihren 57.000 Schülern an 24 Standorten in der Millionenmetropole Lucknow in das Guinessbuch der Weltrekorde schaffte. Vom Schulgründer Herr Dr. Jagdish Gandhi erhielt ich im Rahmen dieses Aufenthalts eine persönliche Einladung zum 20. Weltfriedenskongress der Obersten Richter der Welt, der vom 6.11. bis 12.11.2019 stattfand.

Somit reiste ich am 5.11.2019 wiederholt nach Lucknow. Am 9.11. durfte ich meinen Beitrag zu dieser Konferenz leisten. In meinem Vortrag vor den Obersten Richtern der Welt und auch einigen Ministerpräsidenten verschiedener Länder berichtete ich über meine Arbeit in der Schule, die Bildungsaktivitäten im Bereich Nachhaltige Entwicklung der Stadt Saalfeld und informierte über die kooperativen Projekte mit dem Verein Global Social Network e.V., in dem ich auch Mitglied bin.

Mit dieser Präsentation leistete ich einen wichtigen Beitrag zu dem Hauptthema der Konferenz, nämlich wie die Zukunft der Kinder dieser Welt zu sichern ist sowie ihre Rechte und Pflichten zu kennen und zu nutzen. Die Umweltpolitik war in diesem Zusammenhang ein entscheidender Bestandteil der Konferenz. In Workshops und Vorträgen wurden diese Themen vertiefend übermittelt.

Den Abschluss der Konferenz bildete ein Resolutionsentwurf mit dem Ziel, dass alle Staatsoberhäupter dazu bewegt werden, konkrete Schritte zu unternehmen, um das selbst geforderte Problem der Überprüfung der U.N.-Charta zur Sprache zu bringen.

Die Staatsoberhäupter sollen sich über globale Probleme austauschen und gemeinsam Lösungen finden, um eine Weltexekutive und einen Weltgerichtshof zu etablieren. Des Weiteren sollen dringende Schritte zur Reduzierung der globalen Erwärmung eingeleitet werden. Außerdem sollen in allen Schulen der Länder Anweisungen zur Friedenserziehung und zum interkulturellen Verständnis eingeführt werden. Die Vereinten Nationen werden aufgefordert, die Überprüfung der UN Charta einschließlich der Reform des Sicherheitsrates zu beschleunigen und ernsthafte Anstrengungen unternehmen, um Massenvernichtungswaffen zu beseitigen. Es soll versucht werden, Terrorismus, Extremismus und Kriege zu verhindern. Die obersten Richter der Welt werden aufgefordert, die Einhaltung der Menschenrechte einzufordern und die nationalen Regierungen zu motivieren, Schritte zur Einführung von Anweisungen in die staatsbürgerliche Bildung, die Friedenserziehung und das interkulturelle Verständnis zu unternehmen. Dieser Entwurf wurde auch an den Generalsekretär der Vereinten Nationen gesandt. (Das Original liegt in englischer Sprache vor.)

Das Land Indien hat mich – vor allem durch die Reisen und damit unmittelbar verbunden, das Kennenlernen der Menschen, ihrer Kultur und Geschichte – sehr berührt. Ich konnte zahlreiche Kontakte zu vielen Menschen knüpfen und bin bestrebt, meine Beziehungen zu Indien weiter zu vertiefen.

Der Verein Global Social Network e.V. hat mir geholfen, Kontakt zu Kolkata und Lucknow herzustellen. Mit dessen Unterstützung möchte ich gemeinsame Aktivitäten zum besseren Kennenlernen der unterschiedlichen Kulturen anstreben.

Mein Ziel ist die Zukunft der Kinder in beiden Ländern durch die bestehende Patenschaft zu bereichern, indem über ein gewonnenes, globales Verständnis unsere (Um)Welt auch für unsere Kinder geschützt und erhalten wird.

Hier finden Sie noch einen Kurzfilm sowie eine Karte zu den Projekten: